Herkunft und Geschichte: Der King Charles Spaniel stammt aus einem Zeitalter größter Prachtentfaltung und gelangte so zu höchsten Ehren. Dieser kleine Hund aus der Spaniel-Familie ist auf Bildern berühmter englischer Herrscher und Aristokraten, von Künstlern wie Van Dyk, Watteau, Stubbs, Frith und Landseer, zu bewundern.
Der Urahne der King Charles Spaniels führt seinen Ursprung immerhin auf einige hundert Jahre zurück. Anfang des 15. Jahrhunderts erfreute sich der kleine Spaniel großer Beliebtheit, denn Heinrich VIII. (1509-1547) und seine Tochter Königin Elisabeth erwählten diese prunkanmutenden Hunde zu ihren besonderen Günstlingen; ein Rang, der ihnen bis zum Sturze der Stuarts nicht mehr streitig gemacht wurde. Die Königin Maria Tudor (1553-58) besaß eine ganze Meute zu Jagdzwecken.
Weltgeschichtliche Erwähnung findet ein kleiner weiß-schwarzer King Charles Spaniel dann im Jahre 1587 bei der Hinrichtung Maria Stuarts. In den reichen Falten des Gewandes der unglücklichen Königin hatte sich das kleine, treue Tier verborgen gehalten, das nur mit Gewalt von seiner toten Herrin getrennt werden konnte. Karl II (1660-85) schien eine ganz besondere Vorliebe für die kleinen Spaniels gehabt zu haben, und man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Rasse schon damals regelrecht gezüchtet und der Grund für ihr heutiges Aussehen gelegt wurde.
Die Leidenschaft des Königs wurde von seiner Gemahlin, Katharina von Braganza, unterstützt, sie soll bei ihrer Verheiratung Zwergspaniels mitgebracht haben. König Karl II. verdanken diese erklärten Hofhunde ihre neue Bezeichnung, denn der königliche Hundefreund gab ihnen den Namen "King Charles", den sie bis zum heutigen Tag für alle vier Farbenschläge tragen.
King Charles (black and tan), Ruby (kastanienbraun), Blendheim (weiß-braun), Prince Charles (Tri-Color) In der Regierungszeit Jakob II (1685-89) gelangten die King Charles zu ihrer höchsten Glanzzeit. Der König war von seinen Lieblingen derartig begeistert, daß man ihn nie ohne eine ganze Meute dieser lebhaften, intelligenten Tiere sah. Selbst zu den königlichen Gemächern, zu Sitzungs-, Audienz- und Bankettsälen hatten sie Zutritt, überall belebte die prächtige kleine Gesellschaft das Bild.
Für uns Deutschen dürfte es überhaupt interessant sein zu wissen, daß die Hündchen ihren Namen indirekt durch Deutschland erhielten. Anläßlich des spanischen Erbfolgekrieges, der in deutschen Landen tobte, wurde am 18. März 1704 die Schlacht bei Blendheim, nahe der Donau, zwischen Ulm und Donauwörth, geschlagen. Der siegreiche englische Feldherr, der Herzog von Marlborough, der, wie die Legende zu berichten weiß, auch während des Schlachtgetümmels stets einen kleinen Spaniel bei sich hatte, erhielt nach seiner Rückkehr nach England als Nationalgeschenk für seinen Sieg das Schloß Blendheim-House bei Woodstock verliehen. Dort übte dann der begeisterte Spanielzüchter die Zucht seiner Lieblinge aus.
Im Jahre 1885 waren zwei Dutzend King Charles Spaniels auf einer Ausstellung in England zu sehen und auch in diesem Jahr brachte der englische Toy Spaniel Club einen offiziellen Standard hervor. Bereits 1904 waren 109 Hunde auf einer Schau zu sehen. Tatsache ist, daß King Charles Spaniel und Cavaliere in den Zwerg- Spaniels den gemeinsamen Ursprung haben und die gleichen Farbbezeichnungen.
Gegenüber den King Charles Spaniel wurde in England der Club für die Kavaliere erst im Jahre 1928 gegründet. Der Kopf des Kavaliers zeigt gegenüber dem King Charles Spaniel ein langes Gesicht, kein Stop, fast flache Schädeldecke zwischen den Ohren. Der Kavalier ist etwas größer und schwerer als der King Charles Spaniel.
Es ist anzunehmen, daß ein systematisches Herauszüchten der getrennten Farbschläge erst ins 19. Jahrhundert fällt. 1892 finden wir die ersten im englischen Zuchtbuch registrierten Rubys und Prince Charles.
Historie der King Charles in Deutschland
Einige Züchter in Deutschland und der Schweiz besaßen jedoch bereits 1886 King Charles Spaniel. Durch Herrn Stenz, Hannover, später Berlin, eines hervorragenden Rassekenners, der sich mit Begeisterung und ohne pekuniäre Opfer zu scheuen, dieser interessanten Rasse widmete, gelang die Zucht von allen vier Farbschlägen auf vorbildlicher Höhe. Alle vier Farbenspiele waren in ganz prächtigen Farben vertreten.
Seit 1920 wurden King Charles nur im Internationalen Club für King Charles Spaniel, Japan Chin und Pekingesen gezüchtet.
2012 gründete sich der KCCD e.V. der 1. Spezial Verein für King Charles Spaniel in Deutschland. Der KCCD macht sich zur Aufgabe den King Charles in die Neuzeit zu retten. Mit modernen Zuchtprogrammen und den neusten Erkentnissen der Forschung wurde eine Zuchtordnung mit Augenmass erstellt. Der KCCD hat ein Netzwerk von Internationalen Züchtern aufgebaut um den Genpool der Rasse ständig zu erweitern. So sind im Zuchtpotenzial des KCCDe.V. Hunde aus den USA, Frankreich, England, Polen, Finnland und Schweden mit eingeflossen. Der KCCD befindet sich seit dem 03.02.2016 im Status Bewerber um die Aufnahme im Verband für das Deutsche Hundewesen.
Somit ist er laut § 17 VDH Aufnahme Ordnung nicht mehr als dem VDH entgegenstehender Verein anzusehen. Somit ist er laut § 17 VDH Aufnahme Ordnung nicht mehr als dem VDH entgegenstehender Verein anzusehen.
Ab Oktober 2016 ist der KCCD nun bestätigtest vorläufiges Mitglied im VDH/ FCI . Ab nun an wird ein neues Karpitel Zuchtgeschichte für King Charles in Deutschland geschrieben. Nun können sich Züchter frei entwicklen und nach modernen heutigen Zuchtmethoden ihre Zucht ausrichten.
Der KCCD pflegt weiterhin ein offenes kollegiales Verhältnis zum Altverein und wird einer ergebnisorientierten Zusammenarbeit immer offen begegnen .
Quelle: Irene Hess & Markus Kirschbaum
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